“Die beste Alternative während Corona: unser Webshop!”

„Wir wollen die Besucher unserer Webseite zu Kunden unseres Ladengeschäfts machen, und umgekehrt.“

Wijdeman Schuhe gibt es schon sechs Generationen lang, das Unternehmen besteht aus drei Ladengeschäften in Alkmaar und einem Online-Shop. Als die vorherige Generation von Marcel Wijdeman noch das Zepter führte, kam das Internet auf. Schon bald beschloss er, dass das Geschäft auch online präsent sein sollte. Das erste „digitale Schaufenster“ zu Beginn des Jahrhunderts hat sich zu einem kompletten Webshop entwickelt und sorgt jetzt für mehr als die Hälfte des Umsatzes. „Wir werden sowieso immer größer, aber das stärkste Wachstum ist im Verhältnis online“, so der jetzige Besitzer Ernst Wijdeman. „Corona hat das nochmal verstärkt. Wir konnten unseren Kunden, die während der Pandemie nicht in die Ladengeschäfte kommen wollten, eine gute Alternative bieten: sicher online einkaufen.“

Die Grundlage dieses Unternehmens wurde schon im 19. Jahrhundert gelegt. Konfektionsschuhe gab es damals noch nicht; Johannes Wijdeman besaß eine Stiefelschusterei in Alkmaar und mit seinen sechzehn Knechten bediente er sowohl Kunden aus dem In- als Ausland. Seeleute wie zum Beispiel Russen, Norweger und Italiener kamen über den Nordholländischen Kanal in die Stadt und ließen sich auf der Hinreise Stiefel anmessen, die sie dann auf der Rückreise abholten. Als der Sohn und Schuhmacher Lambertus Wijdeman das Geschäft übernahm, kam auch das Konfektionsschuhwerk auf den Markt. Seine Frau stürzte sich auf den Verkauf dieser Schuhe und ihr Sohn führte es später fort. Ab 1899 war sein Geschäft „Der Gläserne Schuh“ im ganzen oberen Gebiet von Nord-Holland bekannt. Die vierte Generation baute die Läden ab 1933 weiter aus zu Spezialgeschäften für maßgeschneidertes? passendes Schuhwerk. Dieses wurde dann 1974 an Sohn Marcel weitergegeben, seit 2004 hat Enkelsohn Ernst die Geschäftsführung.

Einzigartiges Sortiment

„Wir expandieren immer noch. Wie? Weil wir schon seit Jahren eine besondere Produktauswahl treffen, die sich deutlich in unserem Sortiment wiederspiegelt: Wir haben von jeder Marke das größte Angebot und bieten ein sehr breites Sortiment an“, erklärt Wijdeman. „Wir verkaufen etwas wirklich Einzigartiges. Wir richten uns auf vier Segmente: Damenmode, Herrenmode, Damenkomfort und Herrenkomfort (Spezialschuhe mit besonders hohem Tragekomfort). In der Damen- und Herrenmode gibt es mehr Konkurrenz, aber Damen- und Herrenkomfort ist wirklich eine Marktnische. Wenn man ein einzigartiges Sortiment, für das Bedarf besteht, anbietet, dann nehmen sich Leute die Zeit um physisch und online zu uns zu kommen.“

Damen Ladegeschäft – Wijdeman Schuhe Alkmaar (Niederlande)

Digitales Schaufenster

Die Idee eines Webshops kam schnell auf, nachdem Wijdeman zusammen mit Factif das digitale Schaufenster online stellte. „Man muss das wortwörtlich sehen: Wir haben ein Foto unseres Schaufensters gemacht und Factif hat es digital nachgebaut. Die Kunden konnten mit den Schuhen „spielen“. Schon bald wurde mir deutlich, dass die Kunden sich online orientieren möchten. Das war der Beginn. Es führte dazu, dass Kunden uns anriefen, weil sie bestimmte Schuhe kaufen wollten. „Wie lautet eure Kontonummer, dann überweise ich den Betrag sofort“, sagten sie dann. Diese Fragen haben wir zunehmend ernst genommen. Factif hat den Webshop weiterentwickelt und mittlerweile haben wir, aufgrund der Kundenbeurteilungen, schon dreimal den Publikumspreis der Home-Shop Awards gewonnen. Die Kraft liegt in der Kombination: Wie beurteilen die Kunden den Webshop und die Lieferqualität? Sowas ist nur machbar mit einem Partner. Factif hat die ideale Lösung: Factif Shopmaster, ein Paket für die Verarbeitung der Transaktionen und der Informationen über die Lagerbestände. Factif realisiert diese Kombination.“

Herren Ladegeschäft – Wijdeman Schuhe Alkmaar (Niederlande)

Integrierte Systeme

„Man muss automatisiert sein. Wir versuchen, Bestellungen schnell zu verarbeiten, sodass der Kunde sie schon am nächsten Werktag ins Haus bekommt. Das ist möglich, weil wir alles von unseren eigenen Lagern aus verarbeiten. Factif hat über den Factif Shopmaster unser Kassenmutationssystem und das Lager- und Produktinformationssystem miteinander verbunden, sodass wir real time Sicht auf unseren Vorrat haben und diesen auf der Webseite publizieren können. 

Um die Jahrhundertwende hatten wir noch die Einstellung, dass wir den Kunden unbedingt in das Ladengeschäft locken wollten. Das hielt uns davon ab, einen Webshop anzubieten. Dann sahen wir jedoch, dass die Nachfrage immer größer wurde. Als richtiger Unternehmer spielt man natürlich darauf ein. Als wir von unserem digitalen Schaufenster zum Webshop übergingen, haben wir uns einen Designer an die Seite geholt: Factif hat uns bei dem Design geholfen. Am Anfang wurde der Lagerbestand noch nicht real time aktualisiert. Jetzt ist er schlau eingerichtet. Noch bevor der Kunde die Bezahlung ausführt, checkt das System nochmals, ob das Produkt wirklich vorrätig ist. Ohne diese Verkuppelung könnte man eventuell ein „nein“ verkaufen und das will man natürlich nicht.“

Das größte Kompliment

Der Webshop steht nicht alleine da: „Wir versuchen, den Online-Besuch auch in einen Offline-Besuch umzuwandeln. In unseren Mailings und anderer Werbung empfehlen wir, Schuhe zu reservieren und einen Termin zum Anprobieren zu machen. An der Stelle kommt dann das digitale Schaufenster wieder zurück. Wir merken, dass die Leute sich in viel kürzerer Zeit informieren: Wenn man morgen einen freien Tag hat, geht man am Vorabend erst nach den Nachrichten in die Stadt und sieht sich um. Aber wir sehen auch einen anderen Trend: Weil die Kunden uns kennen, schon mal bei uns im Geschäft waren, trauen sie sich auch online bei uns zu kaufen. Nach jeder Online-Bestellung verschicken wir auch immer noch eine Postkarte aus Alkmaar an den Kunden mit der Einladung, sich unser Ladengeschäft anzusehen. Dass Kunden, die online bestellen, sich dann auch wirklich die Mühe machen und zu uns nach Alkmaar kommen, ist für uns das größte Kompliment!“ „Aber“, merkt Wijdeman an, „das erreicht man nicht, wenn man dasselbe Angebot hat wie der Nachbar. Man muss dem Kunden etwas Einzigartiges bieten.“

Das Handy

Wijdeman ist fortwährend dabei, seinen Webshop weiter zu entwickeln. Eine große Veränderung fand vor drei Jahren statt. „In den letzten Jahren merken wir, dass die Nutzung des Handys immer beliebter wurde. Die Anzahl der Menschen, die unsere Webseite über das Handy anstatt über den Desktop besuchten, steigt aktuell auf die 75 Prozent. Vor ein paar Jahren sahen sie sich zwar die Schuhe auf dem Handy an, aber bestellten dann über den Computer. Dann erkannten wir am Volumen, dass sowohl Suche als Kauf über Handy immer mehr ansteigt. Seit drei Jahren wickelt man auch den Kauf wirklich über das Smartphone ab. Die letzte große technische Entwicklung hat bei uns deshalb an der Vorderseite des Webshops stattgefunden: Der Übergang vom Desktop zum Handy. Die jetzige Webseite ist wirklich gebaut für den Gebrauch mit dem Handy; wenn man sich die Seite auf dem Handy anschaut, hat man sogar noch weniger Ablenkung.“

Roadmap

„Eddie von Factif und ich stellen jedes Jahr eine „Landkarte“ zusammen. Das ist Jahresplanung, verteilt in vier Quartale. Die daraus resultierenden Verbesserungen liegen hauptsächlich in der Optimierung, wie zum Beispiel eine Verbesserung des Check-Outs oder das Entfernen von Störungen. Ich weiß jedes Jahr, wie groß das Investierungsbudget meines Unternehmens ist und ich bestimme, woran wir es ausgeben. Wir achten immer auf die Rentabilität. Um heute noch ohne Webshop bestehen zu können, müsste man die Organisation verändern. Die Ladengeschäfte wachsen organisch mit den Webshops mit; wir brauchen zum Beispiel mehr Volumen, um versenden zu können. Der Webshop ist ein Teil unseres Wertes. Es ist das Gesamtpaket. Ein Webshop hat einen deutlichen Mehrwert, aber ich sehe ihn als eine Einheit zusammen mit den Geschäften. Er ist nicht einfach nur ein Ding nebenbei.“

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